Laut Medienberichten begrüßt Stoag-Geschäftsführer Werner Overkamp das vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vorgeschlagene 69-Euro-Monatsticket als Nachfolge für das vielgenutzte Neun-Euro-Ticket, dessen Vizepräsident er ist.
Die Idee sieht die bundesweite Nutzbarkeit mit der 69-Euro-Monatsfahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr vor und soll für günstigere sowie unkomplizierte Mobilität sorgen. Die Finanzierung des 69-Euro-Tickets soll nahtlos über den bereits bestehenden ÖPNV-Rettungsschirm erfolgen.
DIE LINKE.LISTE begrüßt, dass in der Frage von Kosten der Mobilität für die große Mehrheit der Bevölkerung etwas in Bewegung kommt, findet das Vorhaben aber nicht weitreichend genug, damit es auch von allen Menschen genutzt werden kann. Darüber hinaus wird durch die starke Nutzung aktuell noch einmal deutlich, dass der Streckenausbau vorangetrieben werden muss. Außerdem braucht es eindeutig mehr Personal in den Verkehrsbetrieben, um die Beschäftigten zu entlasten und den Mobilitätsbedarf decken zu können.
„Grundsätzlich ist alles, was die Kosten für die Bevölkerung in punkto Mobilität wie in anderen Bereichen spürbar senkt, erstmal zu begrüßen.“, erklärt Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion. „Leider sind 69 Euro für viele Menschen mit geringem oder ohne Einkommen immer noch eindeutig zu hoch. So sind zum Beispiel im Hartz IV Regelsatz nur 39 Euro monatlich für Mobilität vorgesehen. Je nach Verkehrsanbindung und Taktung, die dringend verbessert werden muss, rechnen sich 69 Euro oftmals nicht auf dem täglichen Weg zur Arbeit.
Um die Dynamik der massenhaften Nutzung des ÖPNV zu halten und auszubauen, muss der ÖPNV schrittweise kostenlos werden. Aktuell sollte das 9-Euro Ticket kurzfristig erst einmal in ein Ein-Euro Ticket umgewandelt werden. Eine solche Nachfolgeregelung wäre im Bereich Mobilität ein wirksames Instrument gegen die Auswirkungen der Inflation und für den Klimaschutz, die von allen Menschen in Anspruch genommen werden kann. Dafür und andere Maßnahmen gegen die Preisexplosion sollten 100 Milliarden in die Hand genommen werden, statt für Aufrüstung und Militarisierung.“, so Karacelik abschließend.