Bereits zum zweiten Mal beabsichtigen Mitglieder einer anonymen Telegram-Gruppe einen „Spaziergang“ unter dem Motto „Oberhausen steht auf“ durchzuführen.
Hinter dieser Gruppierung steckt eine Mischung aus kruden Verschwörungsgrüppchen bis hin zu bekennenden Neonazis.
Hierzu erklärt Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE: „Die Gruppierung gibt sich nach außen gemäßigt und spricht von „Frieden“ und „Freiheit“. Wer sich jedoch mit ihren Social Media Auftritten beschäftigt, entdeckt problemlos die rechten Bezüge. Unter den Teilnehmenden sind auch Menschen, die sich darüber nicht klar sind, diese versuchen wir zu erreichen mit unserem Protest gegen die öffentlichen Auftritte.
Es ist die individuelle Entscheidung jedes Menschen, sich gegen Corona impfen zu lassen oder nicht. Jedoch öffentlich zu propagieren, dass es dieses Virus nicht gäbe und dazu aufzurufen, sich nicht impfen zu lassen, verdient unseren klaren Widerspruch. In der jetzigen Situation schützen die Geimpften sich selbst und ihr soziales Umfeld. Selbst im geringer wahrscheinlichen Fall einer Ansteckung verlaufen die Symptome milder. Vieles wissen wir nicht genau, weil das Virus vergleichsweise neu ist, manche Annahmen erweisen sich als falsch, das kommt in der Wissenschaft vor. Wer diese Fehler jedoch für seine Propaganda nutzt, um Angst zu schüren, braucht politischen Gegenwind.
An den politischen Entscheidungen während der Corona-Krise gibt es einiges zu kritisieren.
Seien es die teilweise undurchsichtigen Entscheidungen der Bundesregierung, die Masken-Korruptionsskandale, zu bürokratische und zu niedrige Hilfen für Betroffene oder die Weigerung, Transferleistungen wie Hartz IV oder die Rente zu erhöhen, um Armut zu verhindern – als das sind politische Kritik und Forderungen, die wir unterstützen und für die wir uns einsetzen.
Wer sich allerdings mit Neonazis gemein macht, um vermeintlich gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren, ist auf dem falschen Dampfer und gehört ausgepfiffen.“
Daher ruft DIE LINKE.LISTE dazu auf, sich an den Protesten gegen diese Gruppierung am 29.12. um 18 Uhr auf dem Altmarkt zu beteiligen.