Vergangene Woche hat der Schulleiter der Fasia-Jansen-Gesamtschule, Karl-Heinz Burkhart erklärt, Bundeswehr-Vertretern an der Schule keine Gelegenheit zur Rekrutierung bieten zu wollen. Einen entsprechenden Beschluss hatte auch die Lehrer*innen Konferenz gefällt. Vor etwa drei Jahren wurde ein „Jugendoffizier“ von der schuleigenen Berufsmesse wieder ausgeladen. Als Begründung wurden unter anderem auch die vielen neuen Flüchtlinge mit Kriegserfahrungen an der Schule genannt. In Leserbriefen und einer Stellungnahme der CDU wird Herr Burkhard aktuell scharf kritisiert. Hierzu erklärt Lühr Koch, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.LISTE: „Das klare Bekenntnis der Fasia-Jansen Gesamtschule zur Friedenserziehung verdient großen Respekt. Die Bundeswehr hat an Schulen und Universitäten nichts verloren, um für ihre Kriegspolitik zu werben. Aus gutem Grund entscheiden sich immer weniger junge Menschen für den Dienst an der Waffe. Soldat*in zu werden ist kein normaler Beruf, darüber kann die fürchterliche Bundeswehrwerbung nicht hinwegtäuschen. Gebraucht werden zum einen verstärkte diplomatische Prozesse zur Konfliktlösung statt eine immer stärkere Militarisierung der Außenpolitik. Zum anderen brauchen Jugendliche andere berufliche Perspektiven, als ihr Leben für Rohstoffe und geostrategische Interessen zu riskieren. In diesen Tagen jährt sich der Beginn des völkerrechtswidrigen NATO-Angriffskrieges gegen Serbien unter deutscher Beteiligung zum 20. Mal. Zum ersten Mal nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ging wieder Krieg von deutschem Boden aus. Diesem Krieg fielen viele Zivilist*innen zum Opfer, die Begründung der rot-grünen Bundesregierung für die kriegerische Intervention, nach der es angeblich um Menschenrechte ging, war gelogen, was heute niemand mehr bestreitet. Vor diesem Hintergrund fordern wir die CDU auf, die unverschämten Anfeindungen gegen Herrn Burkhart unverzüglich einzustellen.“
Ein Beitrag von Linke Liste
09.04.2019