In der Nacht vom 28. auf den 29. November haben die Ausländerbehörde Oberhausen gemeinsam mit der Polizei die Geflüchteten-Unterkunft Bahnstraße in OB-Holten umstellt. Offensichtlich um großes Aufsehen zu vermeiden, wurde eine fünfköpfige Familie mit einer bewusst falschen Behauptung aus dem Haus gelockt und dann direkt nach Stuttgart verbracht. Von dort wurde sie nach Zagreb in Kroatien abgeschoben.
Es handelt sich dabei um einen alleinerziehenden Vater und seine vier minderjährigen Kinder im Alter von elf, neun, sieben und fünf Jahren aus Afghanistan. Das jüngste Kind besuchte eine Kindertageseinrichtung, die drei anderen besuchten in Oberhausen die Schule. Die Frau bzw. Mutter verstarb leider auf der Flucht nach Deutschland in Kroatien.
„Über das unmenschliche Handeln der Oberhausener Ausländerbehörde bin ich zutiefst entsetzt. Ein ums andere Mal zeichnen sich deren Mitarbeiter durch Handlungen aus, die ich nur hinterhältig und bösartig nennen kann. Niemand kann sich vorstellen, was all diese traumatischen Erlebnisse mit dem Vater und den Kindern machen. Anscheinend sind Menschen und ihre Schicksale der Verwaltung aber auch völlig gleich, Paragrafen scheinen da wichtiger!“, bemerkt Lühr Koch, sozialpolitischer Sprecher der LINKEN.LISTE.
„Genau wie die GRÜNEN/Bündnis 90 verlangen wir für die Ratssitzung am 13.12.21 Aufklärung in einer Aktuellen Stunde. Früher gab es wenigstens so etwas wie einen Austausch zwischen Behörde und einem kleinen ‚Arbeitskreis Flucht‘ aus Haupt- und Ehrenamtlichen. Wahrscheinlich muss die Pandemie dafür herhalten, dass der seit mindestens März 2020 nicht mehr getagt hat. Dieses Gremium muss unverzüglich wieder aktiviert werden, um dem unmenschlichen Handeln der Verwaltung wenigstens die Meinung von Expert:innen entgegen setzen zu können! Hoffen können wir nur, dass die zuständigen Gerichte das Geschehene korrigiert und die Familie zurückgeholt werden muss.“