Karl Heinz-Emmerich kritisiert teure Ticketpolitik, heißt es in der Lokalpresse vom 31. Dezember 2015. Doch wie ernst kann das gemeint sein? Im Juni 2015 wurde die gestaffelte Preiserhöhung im Verwaltungsrat des VRR beschlossen. So ist die erste Erhöhung mit dem 1.1.2016 um 2,9% bereits erfolgt. Bald steht schon die nächste Erhöhung an. Dabei macht der Verwaltungsrat des VRR, in dem auch der SPD-Ratsherr Emmerich ordentliches Mitglied ist, keinen Halt vor der Preiserhöhung des Sozialtickets. „Es kann doch nicht angehen, dass die Preise des ÖPNV für die Fahrgäste immer unzumutbarer werden, insbesondere dann wenn der Hartz IV Regelsatz einen Preis von 20,56 Euro für Bus- und Bahnfahrten vorsieht aber das Sozialticket ab April diesen Jahres 34,75 Euro betragen soll. Das ist überdimensional und untragbar für die Fahrgäste“, kommentiert Yusuf Karacelik, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE.LISTE, die überteuerte Preispolitik. Dabei ist Mobilität, also auch der ÖPNV, ein Menschenrecht, was jedem Menschen frei zugänglich sein muss. Doch gerade von Armut betroffene Menschen können sich kaum noch Fahrkarten oder Besuche von Kulturveranstaltungen leisten, weil sie ihr geringes Einkommen ganz für ihre Existenzsicherung ausgeben müssen.
„Der Preisanstieg der Ticketpreise bringt nichts außer schlechte Ergebnisse für beide Seiten: für immer mehr Menschen, die sich keine Tickets leisten können und vorsätzlich an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehindert werden und für Stoag selbst, indem sie weniger Tickets verkauft. Diese rückläufige Entwicklung muss doch dem Verwaltungsrat des VRR bekannt sein, dennoch hat sie der Preisanhebung im Juni 2015 einstimmig zugestimmt. Wenn nun Herr Emmerich über diese negative Entwicklung klagt, dann muss er sich an sein eigenes Gewissen sowie an seine Parteifreunde wenden, die diesen Beschluss mitgetragen haben. Ansonsten kommt das nicht glaubwürdig, sondern heuchlerisch rüber“, ergänzt Karacelik.
Für DIE LINKE.LISTE darf Mobilität und damit die Teilhabe von Menschen am gesellschaftlichen Leben nicht vom Geldbeutel abhängen. Deswegen setzt sie sich für eine bezahlbare und menschenwürdige Preisregelung im gesamten ÖPNV ein.
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