AutorInEin Beitrag von Yusuf
Die Linke.Liste
Die Linke Kreisverband Oberhausen
07.03.2024

DIE LINKE.LISTE protestiert gegen stv. Vorsitz von Robert Nagels beim AK Sucht

Seit dem Sommer 2018 kümmert sich der Arbeitskreis Sucht um Hilfsangebote für suchtkranke Menschen in der Stadt. Die Aufgabe des AK Sucht besteht darin, Betroffenen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Dem AK gehören 62 gelistete Mitglieder an, darunter Beratungsstellen und Selbsthilfeorganisationen, Betroffene und Angehörige, Ehrenamtliche, Ärztinnen und Therapeuten.

Den stellvertretenden Vorsitz führt seit einiger Zeit Dr. Robert Nagels, dessen medizinisches Versorgungszentrum unter anderem auch das Substitutionszentrum in der Innenstadt betreibt, in dem Drogenabhängige Methadon und andere Ersatzmedikamente erhalten.

Nagels war in den neunziger Jahren aktives Mitglied der faschistischen Partei „Die Republikaner“, auch heute macht er aus seiner Gesinnung keinen Hehl. Zuletzt war er für die inzwischen aufgelöste Ratsgruppe „Offen für Bürger“ tätig, einen Mitgliedschaftsantrag bei der AfD hat diese laut Medienberichten abgelehnt. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Dennoch tauchte er als Sponsor des AfD-Neujahresempfangs in Duisburg auf.

Die Ernennung Nagels zum stellvertretenden Vorsitzenden nimmt der Paritätischen Wohlfahrtsverband zum Anlass, die Arbeit im AK Sucht ruhen zu lassen. Der Verband begründet dies mit seinem Wirken für die Verwirklichung von Menschenrechten, für Vielfalt und die Wahrung der demokratischen Grundwerte und betont, für  eine gerechte und solidarische Gesellschaft für alle, unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit oder religiösen Überzeugungen zu arbeiten.

Hierzu erklärt Yusuf Karaçelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE:

„Wir bedanken uns für die klare Positionierung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gegen rechts, die wir zu hundert Prozent teilen. In einem Arbeitskreis, in dem es darum geht, ohnehin sozial benachteiligte und stigmatisierte Menschen zu unterstützen, haben Rechte nichts verloren, erst recht  nicht in leitenden Funktionen. Dr. Robert Nagels war ein Funktionär der sogenannten „Republikaner“, die faschistische Positionen vertreten hat, die wir zutiefst ablehnen. Es sind gerade auch rechte Parteien, welche die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Suchtkranken fordern.

Das ist untragbar. Wenn es stimmt, dass Dr. Robert Nagels vom städtischen Amtsarzt zur Annahme dieses Amtes gebeten wurde, frage ich mich, was ihn dazu bewogen hat und fordere eine Erklärung. Dies kritisieren wir zutiefst und fordern auch die Stadtspitze dazu auf, sich umgehend zu positionieren. Es kann nicht sein, dass OB Daniel Schranz auf dem Friedensplatz vor kurzem eine Rede gegen die AfD hält, aber dazu keine Haltung einnimmt. Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des AK Sucht muss umgehend neu besetzt werden.“

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