Ab Juni 2022 müssen Kund*innen der Energieversorgung Oberhausen (EVO) mehr für Gas und Strom bezahlen. Die Mehrkosten liegen laut Auskunft des Konzerns im dreistelligen Bereich. Dabei hatte die EVO die Preise erst Ende letzten Jahres ordentlich angezogen, die Grundversorgung mit Erdgas verdoppelte sich von 90 auf 180 Euro. Nach der jetzigen Erhöhung muss ein Musterhaushalt für Gas und Strom pro Monat knapp 29 Euro mehr zahlen. Und damit nicht genug: Die EVO behält sich weitere Erhöhungen vor.
Begründet wird die Preisexplosion mit dem Krieg in der Ukraine, europaweit leeren Gasspeichern aufgrund des kalten Winters 2020/21 sowie generellen wirtschaftlichen Unsicherheiten auf den Weltmärkten.
Hierzu erklärt Lühr Koch, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.LISTE und Direktkandidat für den Landtag: „Die angegebenen Gründe für die massiven Preissteigerungen sind vorgeschoben. Vertreter der EVO verraten sich in ihren Publikationen, wenn sie schreiben, dass sie die Länge des zurückliegenden Winters unterschätzt hätten und die Gasspeicher deswegen leer seien. Das hat nichts mit fehlerhafter Planung zu tun. Man hat schlicht auf in der Zukunft fallende Preise gesetzt und diese Wette verloren. Solange Strom, Öl und Gas an Märkten gehandelt werden, orientieren sich Produktion und Versorgung an Profiten und nicht an den Bedürfnissen der Menschen. Es ist doch so: Wir alle sollen Energie sparen, der Bundespräsident ruft völlig sinnfrei zum „Frieren in Freiheit“ auf, während bei den Energiekonzernen die Gewinne nachweislich explodieren. Die Energieversorgung gehört nicht in private Hände! Sie gehört in die Hände der Bürgerinnen und Bürger, denn die denken zuerst an ihre Bedürfnisse und nicht an Profit.
Und was den Krieg in der Ukraine angeht: Gerade daran wird deutlich, wie wichtig ernsthafte Verhandlungen, Friedenslösungen sind. Die Welt braucht eine dauerhafte, nicht-militärische Sicherheitsarchitektur und keine ins astronomische steigenden Rüstungsausgaben. Immer mehr Waffen haben noch nie mehr Frieden gebracht. Rüstungsausgaben helfen immer nur den Rüstungsunternehmen.