Nachdem Verdi erfreulicherweise das Verbot einiger verkaufsoffener Sonntage gerichtlich herbeigeführt hat, kommt nun viel Kritik. DIE LINKE Oberhausen jedoch sieht darin eine Chance, die Arbeitnehmer*innen zu entlasten und die Ausnahmen nicht zur Regel werden zu lassen.
„Was früher die Ausnahme war, wird mehr und mehr zur Regel, indem immer mehr Menschen sonntags arbeiten müssen. Die Entscheidungsmöglichkeit für den Sonn- und Feiertagsverkauf führt dazu, dass Kommunen gegeneinander um die „konkurrenzfähigste“ Form der Ladenöffnungszeiten kämpfen, um die Kaufkraft in die eigene Kommune zu lenken. Wo immer sonntags geöffnet ist, entsteht ein Wettbewerbsdruck bei den umliegenden Kommunen. Die Folge ist spürbar: es entstehen zentrale Einkaufsorte, die kleineren Kommunen die Kaufkraft abziehen. Wenn es ein einheitliches Bundesgesetz gäbe, das verkaufsoffene Sonntage verbietet, entstünde auch kein Wettbewerbsdruck“, kommentiert Cigdem Kaya, Landtagsdirektkandidatin für Dinslaken-Sterkrade und fügt hinzu: „Vor allem Frauen, die ca. 2/3 der Beschäftigten im Einzelhandel ausmachen, haben es immer schwerer, Erwerbsarbeit und das Familienleben in Einklang zu bringen. Somit wird die Sonntagsöffnung in hohem Maße auf dem Rücken der Frauen ausgetragen“.
Thomas Haller, Bezirksvertreter in Sterkrade für DIE LINKE erklärt dazu: „Ich begrüße die Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts, die Ladenöffnungen am nächsten Sonntag auch in Sterkrade zu verbieten. Viele kleine Geschäfte geraten durch die Öffnung großer Ladenketten wirtschaftlich unter Druck. Seit der Verlängerung der Ladenöffnungszeiten vor fast 10 Jahren sind in den Verkaufsstellen des Einzelhandels ca. 6% der Arbeitsplätze verloren gegangen. Reduziert wurden vor allem Vollarbeitsplätze, aber auch sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeitsplätze. Demgegenüber wurde die Zahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse erhöht. Durch eine Freigabe der Ladenöffnung am Sonntag wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Viele klein- und mittelständische Einzelhandelsbetriebe werden in ihrer Existenz bedroht. Wir sind auf dem Weg in eine „totale Dienstleistungsgesellschaft“, in der zu jeder Zeit jedem alles zur Verfügung stehen muss. Unsere Gesellschaft darf nicht dazu verkommen, wo Konsum und Umsatz die zentralen Werte sind.“
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