Dazu Cigdem Kaya, DIE LINKE-Landtagsdirektkandidatin für Dinslaken/Sterkrade: „Die einzige Forderung der Volksinitiative, die wir unterstützen, betrifft die Beendigung des Turbo-Abiturs. Längst überfällig ist die Rückkehr zum sogenannten G9, also dem Abitur nach 13 Jahren, um den enorm gestiegenen Lern- und Leistungsdruck für die Schüler*innen etwas zurück zu schrauben. Wir unterstützen aber auf keinen Fall die Forderung der Volksinitiative nach einer Unterrichtszeitverkürzung mit gleichzeitiger Abschaffung des Ganztags. Das entspricht überhaupt nicht unseren Forderungen nach einer „Schule für Alle“!
Wir haben in unserem Landtagswahlprogramm eine klare Position, was Bildungspolitik angeht. Wir streben eine Gesellschaft an, in der alle Kinder, und das von der frühkindlichen Bildung an, die gleichen Bildungs- und Aufstiegschancen haben. Um das zu erreichen, fordern wir eben eine „Schule für Alle“ von der 1. bis zur 10. Klasse, die ein gemeinsames langes Lernen umfasst und inklusiv ausgerichtet ist. Ganz klar benennen wir dabei, dass wir einen gebundenen Ganztagsunterricht, von 8-16 Uhr wollen, mit einem kostenlosen Mittagessen und einer „Schulaufgaben“-Betreuung. Hausaufgaben werden dadurch überflüssig, die Schulsachen verbleiben dort. Damit wird unnötiger Stress und Leistungsdruck vermieden.
Auch das Sitzenbleiben entspricht nicht der Logik eines individuellen Förderns, bei dem es eben keine Gewinner und Verlierer mehr geben darf. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Kinder, ob mit oder ohne Behinderung, von Grund auf im solidarischen und respektvollen Umgang miteinander lernen. Um dem Ganzen gerecht zu werden, muss eine inklusive Schulform gewährleistet sein, bis hin zur technischen und vor allem personellen Ausstattung mit genügend Lehrpersonal, Sozialpädagog*innen und Schulsozialarbeiter*innen. Dazu muss das Land NRW viel mehr Geld in Bildung investieren.
Die Forderung der Volksinitiative nach einer Unterrichtszeitverkürzung steht unserer Forderung diametral entgegen, denn wir treten ein für die Chancengleichheit für Kinder, die aus bildungsfernen Familien stammen oder deren Eltern berufstätig sind. Dabei kommen insbesondere die Gesamtschulen unserer Vorstellung einer „Schule für Alle“ am nächsten. Eine Schulgesetzänderung, wie sie die Initiative fordert, würde zu einer Verschlechterung nicht nur der Gesamtschulen, sondern auch der Haupt-, Real- und Sekundarschulen führen. Die beiden Forderungen, also die Rückkehr zu G9und die Verkürzung der Unterrichtszeit sind miteinander gekoppelt! Deswegen appellieren wir an alle, sich für die sofortige Rückkehr zu G9 einzusetzen, das Volksbegehren mit seinen erheblichen Konsequenzen für unser gesamtes Bildungssystem aber nicht zu unterzeichnen!“
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