Auch in diesem Jahr erinnert ein linkes Aktionsbündnis am Sonntag, 20.03.2022 auf dem Westfriedhof Oberhausen an die Märzgefallenen. Der Treffpunkt ist um 13:45 Uhr am Haupttor.
Die Kranzniederlegung und Redebeiträge der beteiligten Organisationen finden um 14 Uhr statt.
Im März 1920 versuchten rechte Militärs und Politiker die noch junge Weimarer Republik zu beseitigen. Den Kapp-Lüttwitz-Putsch beantwortete die Arbeiter*innenbewegung mit einem bis dahin beispiellosen Generalstreik. Dadurch konnte der Umsturzversuch nach 5 Tagen beendet werden.
Im Ruhrgebiet bildete sich die bis heute letzte revolutionäre Massenbewegung in Deutschland. Rund 50.000 Arbeiter*innen und Angestellte bildeten die Rote Ruhrarmee, übernahmen die Macht in den Rathäusern und entwaffneten die rechten Freikorpssoldaten. Nach dem Ende des Putschversuches stellten sie sozialistische Forderungen an die zurückgekehrte Reichsregierung wie die Vergesellschaftung der Bergwerke. Diese beantwortete die Forderungen, indem sie genau die Freikorpssoldaten schickten, die kurze Zeit zuvor gegen diese Regierung geputscht hatten. Die Rote Ruhrarmee wurde von den überlegenen Truppen besiegt, die daraufhin fast alle Unterlegenen brutal ermordeten.
Zum Gedenken an diese Ereignisse im Jahr 1920 erinnert das Bündnis am nächsten Sonntag am Mahnmal der Märzgefallenen auf dem Westfriedhof.
Die Patenschaft für das Märzgefallenengrab hat 2014 der Verein Paroli e.V. übernommen und den Gedenkort zum 100. Jahrestag im März 2020 restaurieren lassen. Der Rasen wurde erneuert und 22 Lebensbäumchen sind gepflanzt worden. Sie erinnern an die 22 beigesetzten Rotarmisten. Der Stein ist professionell von einem Steinmetz aufbereitet worden. Dabei ist der Schriftzug auf dem Stein hervorgehoben worden. Die Inschrift des Gedenksteins aus dem Jahr 1920 lautet: „DAS BANNER STEHT: WENN DER MANN AUCH FÄLLT. MÄRZ 1920.“
Vor dem Grab befindet sich eine Tafel, die über die Ereignisse um den Märzaufstand aufklärt.