Am gestrigen Dienstag kamen erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wieder einige Mieter*innen des Europahauses auf dem Friedensplatz zusammen, um sich über ihre Wohnsituation auszutauschen und ihre Forderungen nach Verbesserungen Nachdruck zu verleihen.
Der ZBVV-Vertreter hatte die Einladung zu der Zusammenkunft abgelehnt, ohne eine Vertretung zu benennen.
Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE und Ratskandidat, erklärt zur aktuellen Situation der Mieter*innen:
„Nach wie vor gibt es viele Gründe, sich zu treffen und zu vernetzen. Unsere zentralen Anliegen sind alles andere als erledigt, auch wenn wir dem Wohnungskonzern ZBI und seinem Statthalter ZBVV inzwischen einige Sachen abringen konnten. Einzelne Mietmängel wurden beseitigt, besonders inkompetente Objektverwalter versetzt. Aber das reicht vorn und hinten nicht. Nach wie vor wollen wir einen Hausmeister, der ansprechbar ist und Dinge erledigt, die Beseitigung von Mietmängeln, realistische Nebenkostenabrechnungen und einen Vermieter der ersten erreichbar ist und zweitens Zusagen auch einhält. Die Objektverwalter und andere angeblich höhere Angestellte der ZBVV geben sich die Klinke in die Hand, aber sie erledigen ihre Arbeit nicht.
Stattdessen kommen Briefe von Inkasso-Unternehmen, wenn Widerspruch gegen zu hohe Geldforderungen eingelegt wird. Auch wir als Ratsfraktion sind davon betroffen.
Ein Teil der Mieter*innen ist inzwischen verständlicherweise ausgezogen. Neuvermietungen gibt es nicht. Ich frage mich was dahinter steckt. Wollen die ZBI-Spekulanten das Haus leer haben, um Luxus zu sanieren?
Aktuell gibt es aber noch ganz andere Probleme. Seit Wochen wird umgebaut, was und wie genau ist nicht bekannt. Es kommen Ankündigungen, Mieter*innen müssten dann ein paar Tage woanders untergebracht werden. Mehr ist auch in dem Fall nicht bekannt. Die Ankündigungen erfolgen kurzfristig und einsprachig, sie erreichen nicht alle Menschen im Haus.
Dazu kommen defekte Fahrstühle, nicht gereinigte Treppenhäuser, wochenlanger Ausfall des Fernsehens oder Internets und viele andere Dinge, die den Menschen den Alltag schwer machen.
Die Stadtverwaltung und ihr OB Daniel Schranz nicken verständnisvoll, aber ducken sich immer dann weg, wenn es drauf ankommt, etwas gegen die Machenschaften der ZBI/ZBVV zu unternehmen. Wir fordern endlich Transparenz darüber, was hier gespielt wird.
Und wir fordern menschenwürdige Wohnverhältnisse in einem intakten Haus, nicht mehr – aber auf gar keinen Fall weniger!“