AutorInEin Beitrag von Henning v. Stoltzenberg
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
08.07.2022

Grußwort FKO auf der Kundgebung am 5. Juli

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Oberhausenerinnen und Oberhausener,

 

Als Föderation Klassenkämpferischer Organisationen wollen wir zu allererst unsere Solidarität mit allen bekunden, die von dem feigen Anschlag heute Nacht betroffen sind.

Ihr bleibt mit diesem Angriff nicht alleine, im Kampf gegen die faschistischen Umtriebe im Ruhrgebiet stehen wir an eurer Seite!

Wir sind bestürtzt über diese Bombenattacke mitten in der Fußgängerzone.

Aber wir sind nicht überrascht.

Wir sind nicht überrascht, denn rechter Terror in Deutschland ist eine Normalität.

Halle, Hanau und Celle waren dabei ohne jede Frage die Höhepunkte in den letzten Jahren.

Aber nicht nur in anderen Regionen, auch hier vor unserer Haustür im Ruhrgebiet ist rechte Gewalt und faschistischer Terror Alltag.

Nur ein paar Beispiele:

 

Vor fast 2 Jahren wurde der Kurde Ibrahim Demir nach einem Besuch bei seiner Mutter mitten in der Dortmunder Innenstadt von türkischen Faschisten angegriffen und totgeprügelt. Die verantwortliche faschistische Gruppe, die sogenannten Grauen Wölfe, besitzt dutzende Vereine und Häuser im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland. Ende letzten Jahres ritzen Faschisten Hakenkreuze in das Auto einer migrantischen Familie und zünden es an. Das ganze passiert im Duisburger Stadtteil Wanheimerort, der auch bekannt ist für den rassistischen Brandanschlag 1984 bei dem sieben Menschen ermordet wurden. Die Polizei ermittelte damals gegen die Betroffenen und bis heute stellt die Polizei das rassistische Motiv in Frage.

 

In Essen wurden im Januar bei der Durchsuchung mehrerer Grundstücke ein Sturmgewehr, mehrere Pistolen und ein Präzisionsgewehr und eine Waffenwerkstatt gefunden. Mindestens eines der Grundstücke wird auch von der rechten Schlägerbande „Steeler Jungs“ genutzt. Diese selbsternannte Bürgerwehr zog und zieht seit Jahren unter den Augen der Polizei mit anfangs sogar noch unangemeldeten Demos durch Steele und ist für zahlreiche Angriffe auf Migrant:innen und Antifaschist:innen verantwortlich. Unter anderem wurde auf ein Kulturzentrum gegenüber des 300 geschossen.

Erst vor wenigen Wochen wurde in Essen-Borbeck ein rechter Anschlag mit Rohrbomben auf zwei Schulen in letzter Sekunde verhindert.

 

Holen wir noch ein Stück weiter aus: Rund um die NSU-Terrorserie die mindestens neun Todesopfer hinterließ führten immer wieder Spuren zur Dortmunder Naziszene, deren Mittäterschaft bis heute nicht geklärt ist.

Vergessen wir aber auch nicht die Nazis in Uniform: In ganz Deutschland fliegen immer wieder faschistische Netzwerke in der Polizei auf. In NRW bildet dabei die Polizei Essen-Mülheim die Spitze der offiziellen Statistik von Faschos bei der Polizei. Das Ergebnis davon sind nicht nur Gruppenfotos von Polizisten mit den Steeler Jungs, sondern auch rassistische Morde wie an Mikael Haile und Adel B..

Wir sehen also: Das was heute Nacht geschehen ist, ist kein Einzelfall!

Genauso sehen wir die Polizei, dieser Staat ist kein Verbündeter sondern Gegner im antifaschistischen Kampf.

Wir sind also nicht hier, um den Staat um Hilfe anzubetteln.

Wir sind hier um zu zeigen, dass wir vor diesen Angriffen nicht zurückweichen!

Im Gegenteil, wir müssen weiter nach vorne gehen!

Das bedeutet, unsere eigenen Strukturen weiter auszubauen und unsere eigene Politik weiter voranzutreiben.

Das bedeutet, wir müssen es schaffen uns selber vor solchen Angriffen zu schützen, denn der Staat wird es nicht tun.

Das bedeutet, dass wir den Kampf gegen die Faschist:innen konsequent, auf allen Ebenen und mit allen Mitteln führen.

 

Kein Vergeben, Kein Vergessen!

Den Antifaschistischen Selbstschutz aufbauen!

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