Liebe Freundinnen und Freunde,
vielen Dank für die Einladung zur heutigen Veranstaltung. Der 8. März, der globale Kampftag der Frauen für Gleichberechtigung und die Überwindung des Patriarchats, ist ein wichtiger Aktionstag auf dem Weg in eine freie und sozialistische Gesellschaft.
Wir alle wissen:
Im Kapitalismus sind Arbeit und Reichtum prinzipiell ungleich verteilt. Erwerbslosigkeit, Ausbeutung, Zwangsarbeit, Minilöhne und Altersarmut sind nur einige Symptome dieses Gesellschaftssystems, in dem besonders Frauen* benachteiligt sind. Sie leisten den Großteil der schlecht oder gar nicht bezahlten Erziehungs-, Pflege- und Sorgearbeit zu Hause und in der Gesellschaft. Noch immer verdienen Frauen bei gleicher Arbeit über 20% weniger als Männer, wie
der Gender Pay Gap eindeutig belegt. Die Unternehmer freuen sich, dass sie bisher niemand zwingt, gleiche Löhne zu zahlen.
Die ungleichen Geschlechterverhältnisse sind neben der Arbeitswelt auch in vielen anderen Bereichen des Alltags sichtbar. Sexistische Diskriminierung bis hin zu sexualisierter Gewalt ist Alltag, immer noch!
Die erkämpften Errungenschaften sind heute noch stärker als in den letzten Jahren in Gefahr. Eine erstarkende Rechte hat es sich zum Ziel gesetzt, jede feministische Bestrebung zunichte zu machen.
Soweit die schlechten Nachrichten . Doch jetzt die Guten. Die gute Nachricht ist:
Wir sind viele und wir können uns gemeinsam zur Wehr setzen! Was allein in Oberhausen an Veranstaltungen zu verschiedensten Themen rund um feministische Politik und Kultur stattfindet, ist beachtlich! Was wir nun noch schaffen müssen, unsere Netzwerke enger zu knüpfen, uns noch
mehr aufeinander zu beziehen, voneinander zu lernen und miteinander zu kämpfen, wenn es nötig ist.
Feministische Forderungen sollten in all unseren Kampagnen und Aktivitäten vorkommen. Der Kampf um Gleichberechtigung findet ja nicht nur am 8. März statt und ist bei Weitem nicht nur die Angelegenheit der Frauen. Wenn wir die Gesellschaft verändern wollen, müssen wir uns selbst verändern und hinterfragen, um Rollenklischees letztlich zu überwinden.
Die Forderungen der Millionen, die am diesem Wochenende weltweit auf die Straße gehen, mögen sich in Nuancen unterscheiden, doch im Kern geht es überall um ein gutes und sicheres Leben in
Gleichberechtigung und Selbstbestimmung für alle Menschen. Um dies zu erreichen, brauchen wir
sozialistische Alternativen zum Kapitalismus. Wir brauchen eine neue, eine moderne
Klassenpolitik, die feministische Forderungen und Kämpfe selbstverständlich mitdenkt und
konkrete Forderungen stellt.
Wir kämpfen für gleiche und höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, besonders in der
Pflege und sozialen Berufen!
Wir kämpfen für ein Ende der Gewalt gegen Frauen!
Wir kämpfen für sexuelle Selbstbestimmung!
Wir kämpfen gegen den aktuellen Rechtsruckund sagen den Faschisten den Kampf an!
Wir kämpfen für offene Grenzen und die Rettung der Geflüchteten!
Wir kämpfen für eine sozialistische Gesellschaft des Friedens, der Vielfalt und Gleichberechtigung!