AutorInEin Beitrag von Yusuf
Die Linke.Liste
Die Linke Kreisverband Oberhausen
03.03.2023

Hurra-Botschaft der Sparkassen-Chefs unangebracht

Die Oberhausener Stadtsparkassen-Chefs Oberhausen, Oliver Mebus und Thomas Gäng, behaupteten unlängst laut Medienberichten, aus ihren Daten und Kundenkontakten herauslesen zu können, dass die Menschen in der Stadt die derzeitige Krise gut verkraften würden. Politiker würden lediglich „Deutschland herunterreden wollen“, wenn sie Gegenteiliges behaupteten, heißt es aus der obersten Etage der beiden Spitzenverdiener. Angeblich würde der Durchschnitt seine Rücklagen nicht aufbrauchen müssen, es würden weiter Fonds, Anleihen und Aktien gekauft sowie Spareinlagen erhöht. Die Sparquote sinke nicht und zugleich nutzten Unternehmen wie Privatkunden die Dispo-Kredite nicht stärker als in früheren Jahren, lautet die Botschaft.

„Solche Hurra-Botschaften sind völlig unangebracht und dienen nur der Eigenwerbung.“, widerspricht Yusuf Karaçelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE, dieser Darstellung.

„Ich vermute, dass auch wenn Herr Mebus das Problem der Armut in einem Satz abhandelt, ohne sie beim Namen zu nennen, dass die reiche kapitalistische Elite überhaupt keinen Bezug zu den Alltagssorgen der absoluten Mehrheit der Menschen hat. Ja, es gibt viele Menschen, die überhaupt nicht sparen können, weil die Konzerne die Preise künstlich hoch halten, aber die Löhne nicht steigen. Das ist übrigens ein Grund, warum gestreikt werden muss. Die derzeitige Situation verursacht nicht nur Existenzängste, sie bringt auch Menschen um ihre Existenz. Das ist eine Realität, die aus den Chefetagen wahrscheinlich nicht so gut sichtbar ist. Mebus und Gäng sollten sich statt ihrer Statistiken mal den aktuellen Sozialbericht zu Gemüte führen. Daraus lässt sich nämlich ableiten, dass es für einen Teil der Oberhausener Bevölkerung eben keinen ‚Anlass für Zuversicht‘ gibt, solange keine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums stattfindet und die Lebenshaltungskosten ernsthaft gedeckelt werden. Es wirkt geradezu zynisch, wenn die beiden Herren angesichts der Realitäten heraus posaunen, dass doch alles halb so wild sei, nur weil ihre Kassen klingeln. Es stünde ihnen gut, sich mit solchen Aussagen zurück zu halten und stattdessen ihren Beitrag zu leisten. Die Gebühren zu senken wäre ein Anfang.“

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