AutorInEin Beitrag von Heike
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
21.01.2022

Klimaneutralität: Taten statt Worte

Oberhausen soll innerhalb der nächsten 30 Jahre klimaneutral werden. Das beinhaltet, dass bis spätestens 2050 nicht mehr klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft gelangt, als Treibhaus-Gase auf der Oberhausener Fläche aufgenommen werden können.

Dies entspricht einer aktualisierten Erklärung zum Klimaschutz, die in der alten Fassung bereits über 6000 Kommunal- und Regionalverwaltungen in 57 Ländern unterschrieben haben. Oberhausen ist diesem „Konvent der Bürgermeister/innen für Klima und Energie der Europäischen Union“ schon im Jahre 2018 beigetreten. Damals war das formulierte Klimaziel, die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um über 40 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Dafür sollten Aktionspläne entworfen und alle zwei Jahre Bericht erstattet werden.

Mit der von den demokratischen Ratsfraktionen legitimierten Unterschrift des Oberbürgermeisters Daniel Schranz unter der aktualisierten Erklärung verpflichtet sich die Stadt, den Weg zur beschlossenen Klimaneutralität mit einem konkreten Maßnahmenplan und festen Umsetzungszeiten zu beschreiben.

Hierzu erklärt Heike Hansen, Stadtverordnete für DIE LINKE.LISTE:

„Die Unterschrift unter die aktualisierte Erklärung ist ein positives Zeichen. Was wir aber wirklich brauchen, ist eine Trendwende mit konkreten Schritten. Oberhausen ist eine der am dichtesten besiedelten Städte im Ruhrgebiet und bundesweit. Das ist doch nicht neu. Wir haben mit 12  Prozent wenig Waldfläche und generell wenig Freiflächen.

Wenn die Stadt und der Rat sich selbst ernst nehmen, muss auch entsprechend des Papiers gehandelt werden. Das bedeutet, sich ernsthaft für den Erhalt des Sterkrader Waldes einzusetzen und den Vorhaben, immer weitere Freiflächen zu bebauen, eine Absage zu erteilen. Wir haben Freiflächen, die stärker begrünt werden können wie das Gelände der Zeche Sterkrade oder Stahlwerksgelände. Dazu kommen die Kleingärten in Sterkrade und Borbeck. Statt Bebauung mit wenigen hochpreisigen Häusern sollte die Natur erhalten bleiben.

Es wäre auch möglich, Sofort-Maßnahmen umsetzen, die den Fuß- und Radverkehr fördern und den ÖPNV stärken. Das würde helfen, die Abgase durch den motorisierten Individualverkehr zu senken. Ein entsprechender Etat für Fuß- und Radwege im städtischen Haushalt wurde abgelehnt. Auch Fotovoltaik Anlagen auf öffentlichen Gebäuden wurden schon beantragt, aber mehrheitlich abgelehnt. Es nützt doch nichts, schöne Erklärungen zu unterzeichnen, wenn dann wieder nichts passiert oder sogar noch dagegen gearbeitet wird.

Richtig wäre es in diesem Sinne, den Raum für Baumbestand im Stadtgebiet zu erweitern, zum Beispiel durch Reduzierung des Parkraums. Stattdessen möchte Herr Schranz die Marktstraße für den Auto-Verkehr öffnen. Fällt dieser offensichtliche Widerspruch den Stadtoberen eigentlich nicht mehr auf? Was wir brauchen, ist ein nachhaltiges Konzept für eine sozial-ökologische Stadtentwicklung, das verbindlich ist. Anders ausgedrückt: Taten statt Worte!“

 

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