Am 14. Januar war der Oberhausener Teil der WAZ mit einem Artikel über eine Erhebung von Daten und Umfragen zur Integrationspolitik betitelt. Der Fraktionsvorsitzende Yusuf Karacelik erklärt dazu: „Der Titel „Stadt stellt Zuwanderer auf den Prüfstand“ und das dazugehörige Bild sind ein völliger journalistischer Fehlgriff. Im Text geht es eigentlich um eine Überprüfung der Integrationspolitik in Oberhausen. Bei Überschrift und Bild haben sich die Verantwortlichen aber offenbar größte Mühe gegeben, Ressentiments zu schüren. Auf einmal steht dort nicht die Integrationspolitik auf dem Prüfstand, sondern die MigrantInnen. Für die Bebilderung wurde tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Unter die negativ konnotierte Überschrift wurde ein Bild von betenden muslimischen Männern gesetzt. Das suggeriert, dass diese fremd sind und möglicherweise Probleme verursachen. Sie werden nicht als Familienväter, Hobbygärtner, Arbeitnehmer oder Arbeitgeber gezeigt, was alles zutreffend sein könnte – sondern möglichst so, dass sie anders wirken. Aus demselben Grund wurden wahrscheinlich auch keine spanischen GrundschullehrerInnen, bulgarischen ÄrztInnen oder Schweizer KöchInnen gezeigt.
Die WAZ reiht sich damit in eine Vielzahl von Medien ein, die Stereotype verbreiten und sich mehr oder weniger subtil an der Stimmungsmache gegen ZuwandererInnen beteiligen. Mit Bildern und Worten kann viel bewirkt werden. Wir würden uns freuen, wenn die WAZ diese Mittel im Sinne eines respektvollen Miteinanders und zum Abbau von Vorurteilen verwenden würde anstatt zu ihrer Verstärkung.“