„Wenn 878 junge Menschen in Oberhausen noch keinen Ausbildungsplatz haben, dann ist das Anlass zu größter Sorge, auch wenn die Defizite gegenüber 2018 sich verringert haben“, mit diesen Worten kommentiert Ingrid Diepenbrock, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE.LISTE im Rat der Stadt Oberhausen, die von der Arbeitsagentur vorgelegten aktuellen Zahlen (siehe NRZ/WAZ v. 1.4.19) 661 noch freie Ausbildungsstellen für 887 Bewerber seien noch lange kein auswahlfähiges Angebot, wie es zum Beispiel das Bundesverfassungsgericht bereits Anfang der achtziger Jahre eingefordert habe. Es sei zwar positiv, wenn das Angebot an Lehrstellen sich gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Es gelte allerdings zu bedenken, dass bundesweit nur noch knapp ein Viertel der in Frage kommenden Betriebe ausbilden. Auch in Oberhausen ist die keineswegs anders. Deshalb bieten die aktuellen Zahlen keinen Anlass zur Freude oder Entwarnung. „Wenn hier nicht endlich umgesteuert wird, zählen die Jugendlichen bald zu der laut IT NRW millionenstarken Bevölkerungsgruppe junger Menschen ohne Ausbildung und landen im schlimmsten Fall im Hartz IV Bezug. Die Forderung des DGB nach einer Ausbildungsplatzumlage für nicht ausbildende Betriebe gehört endlich auf die Tagesordnung. Angesichts der existentiell schwierigen Lage von aktuell 66.000 Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz in NRW verbietet sich jede Schönfärbung der Situation.“, so Diepenbrock abschließend.
Ein Beitrag von Ingrid
04.04.2019