Vor einigen Tagen hatte die Oberhausener CDU das „Sofortprogramm Kita“ begrüßt. Es seien kurzfristig erste und notwendige Maßnahmen von der schwarz-grünen Landesregierung auf den Weg gebracht worden, erklärte eine Sprecherin. Mit dem Landesprogramm solle dem Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen entgegentreten werden.
Hierzu erklärt Marc Mulia, Mitglied im Jugendhilfeausschuss für DIE LINKE.LISTE:
„Am „Sofortprogramm Kita“ der Landesregierung gibt es nicht viel zu feiern.
Dass dieses Programm eine Notlösung ist, gesteht Ministerin Josefine Paul selbst ein. Jahrelang wurde viel zu wenig dafür getan wurde, mehr Fachkräfte auszubilden und den Beruf der Erzieherin attraktiver zu machen. Jetzt werden einfach Qualitätsstandards gesenkt, damit die Kitas überhaupt noch arbeitsfähig sind.
Als Ziele des Sofortprogramms wurde formuliert, dass mehr Beschäftigte in die Kitas geholt und flexibler eingesetzt werden sollen.
Gemeint ist damit, dass Personen ohne eine Erzieherausbildung eingestellt werden sollen, die aber bei der Berechnung des Fachkräfteschlüssels wie Fachkräfte angerechnet werden. Konkret geht es hier um Kinderpflegerinnen und -pfleger, die nun auch verstärkt ausgebildet werden sollen.
Außerdem soll es eine Öffnung der Stellen für Akademikerinnen und Akademiker geben. Das wird allerdings ins Leere laufen, weil die Stellen in Kitas für diese Personengruppen zu unattraktiv sind.
Das Problem des Fachkräftemangels wird sich nur dadurch lösen lassen, dass die Ausbildungskapazitäten für Erzieherinnen und Erzieher ausgeweitet werden und gleichzeitig die Arbeit attraktiver gestaltet wird. Dazu gehören eine bessere Bezahlung, aber auch bessere Arbeitsbedingungen hinsichtlich der Arbeitszeit, der Gruppengrößen und des Personalschlüssels. Dieses Sofortprogramm ist alles andere als ein großer Durchbruch.“