Norbert Müller, Oberbürgermeisterkandidat des Kreisverbandes DIE LINKE Oberhausen, nimmt Stellung zur Berichterstattung über die Sitzung des Schulausschusses vom 23. April:
Die weitgehende Inklusion der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist gegenwärtig die größte Herausforderung für alle Schulformen des Regelschulsystems. Dass es da knirscht und knackt ist bei dem hohen Tempo der Umsetzung nicht verwunderlich. In oft zu großen Klassen, mit nur minimaler Doppelbesetzung der Klassen mit Regelschul- und Förderschullehrkräften, mit viel zu wenig Qualifikation und Vorbereitung, in räumlicher Enge, ohne erforderliche Differenzierungsräume: Die notwendigen Rahmenbedingungen sind einfach nicht gegeben. Dadurch verschlechtern sich die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen. Lehrerinnen und Lehrer können den an sie gestellten Ansprüchen nicht gerecht werden.
Dass in dieser Situation Lehrerräte kritische Fragen stellen, entspricht ihrem Auftrag. Dass die Bezirksregierung ihnen darauf hin einen Maulkorb verpasst und sie noch nicht einmal im Schulausschuss, der schulpolitische Entscheidungen des Rates vorbereitet, Rede und Antwort stehen dürfen, ist skandalös. Dieser muss doch wissen, welche Probleme es in den Schulen gibt. Das Eingeständnis von Schuldezernentin Elke Münich, dass ein Konzept erst noch zu entwickeln sei, bestätigt im Prinzip die kritische Fragehaltung der Lehrerräte. Von Wolfgang Große Brömer, dem anwesenden Vorsitzenden des Schulausschusses des Landtags, sollten wir erwarten können, dass er in der SPD-Fraktion des Landtags Klartext redet und die notwendigen personellen Bedingungen einfordert. Die Stadt Oberhausen als Schulträger muss zudem endlich das erforderliche Raumprogramm für die Inklusion angehen.
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