Am 26. Februar führen tamilische Organisationen in über 50 bundesdeutschen Städten lokale Menschenketten unter dem Motto „Menschenrechte für Tamil Eelam“ durch, die zeitgleich von 14 Uhr bis 16 Uhr stattfinden werden. Begleitet werden diese durch Informationsstände sowie Rede- und Kulturbeiträge verschiedener tamilischer Einrichtungen. Des Weiteren sind Vertreter*innen sozialer Institutionen wie demokratischen politischen Parteien, Gewerkschaften, Kirchengemeinden und sozialer Bewegungen zur Teilnahme eingeladen.
In Oberhausen beteiligt sich DIE LINKE.LISTE an der Aktion und ruft zur Teilnahme auf.
„Wir unterstützen die Forderungen der tamilischen Exil-Community nach Selbstbestimmungsrecht, der Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermordes von 2009 und dem Ende der Repression gegen Tamil*innen durch den sri-lankischen Staat. Insbesondere darf es keine Abschiebungen in dieses Land geben. Ein dauerhaftes Bleiberecht ist aus humanitären Gründen dringend von Nöten.“
Die internationale Gemeinschaft inklusive der Bundesrepublik Deutschland nimmt aus Sicht der tamilischen Organisationen nicht ausreichend Notiz von der Situation der Bevölkerungsminderheit in Sri Lanka und setzt sich kaum für ihre Belange ein.
Am 7. März tagt der UN-Menschenrechtsausschuss in Genf. Dort wird auch die politische Lage in Sri Lanka erörtert. Mit der Menschenkette will die tamilische Exil-Community im Vorfeld auf ihre Forderungen aufmerksam machen.
„Wir fordern von der neuen Bundesregierung, dass sie sich beim UN-Menschenrechtsausschuss für diese Belange einsetzt, was vorherige Regierungen systematisch versäumt haben.“, so Karacelik abschließend.
Tamil*innen zeichnen sich durch eine eigenständige Sprache, Tradition, Kultur und traditionelle Herkunftsgebiete im Norden und Osten der Insel Sri Lanka aus.
Seit dem Ende des jahrzehntelangen Bürgerkrieges zwischen den Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und dem sri-lankischen Regime im Jahr 2009 setzen sich die Angriffe auf die tamilische Bevölkerung fort.
Es finden massive Angriffe auf die Meinungs- und Pressefreiheit statt. Soziale Proteste in Tamil Eelam werden systematisch unterdrückt. Die Zahl der politischen Gefangenen ist unbekannt. Mindestens 146.679 Eelam Tamil*innen gelten bis heute als verschwunden.
Über 1 Million Tamil*innen sind vor dem Völkermord in Sri Lanka geflüchtet, davon leben derzeit schätzungsweise über 60.000 in Deutschland.