In der Nacht vom 04. auf den 05. Juli 2022 explodierte ein Sprengsatz vor dem Linken Zentrum in Oberhausen. Yusuf Karcelik von der Linken Liste Oberhausen geht von einem rechten Anschlag aus. Grund für diese Annahme sind wiederholt faschistische Aufkleber am Linken Zentrum, sowie vereinzelte Drohbriefe in der Vergangenheit (siehe Linke Liste OB).
Wir, die organisierte autonomie (oa), erklären uns solidarisch mit den Betroffenen des Anschlags und stehen hinter allen Betroffenen von faschistischer Gewalt! Der Anschlag in Oberhausen steht in einer Reihe von rechtem Terror, der seit Gründung der BRD eine traurige Kontinuität hat. Die rechte Anschlagsserie in Berlin Neukölln, Die Attentate des NSU oder das Nordkreuz-Netzwerk sind nur einige Beispiele.
Hoffnung, dass der Staat die FaschistInnen in die Schranken weist, ist vollkommen unbegründet.
Wir als AntifaschistInnen in Franken kennen das nur zu Genüge aus eigener Erfahrung: Bei einer Serie von Angriffen und Anschlägen auf linke Zentren und Autos von AktivistInnen in Mittelfranken zwischen 2007 und 2013 wurde kein einziger Vorfall aufgeklärt. Obwohl AntifaschistInnen die Täter klar benannten, blieben die Anti-Antifa Mittelfranken und das Freie Netz Süd von staatlicher Seite nahezu unbehelligt (Störungsmelder). Das ganze Ausmaß des staatlichen Wegsehens zeigte sich zudem daran, dass die fränkische Neonaziszene Teil des NSU-Netzwerks war, so stand z.B. ein Kader des Freien Netz Süds (heute III. Weg) auf der NSU Kontaktliste. Bis heute gab es für die fränkischen FaschistInnen keine Konsequenzen aus dem NSU.
Dass der Staat außerdem selbst Teil rechten Terrors ist, zeigte sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder: z.B. trafen sich Ermittler im Neukölln-Komplex mit Neonazis in einer Bar, die Drohschreiben des NSU2.0 kamen von PolizistInnen, oder Soldaten, die sich als Teil der rechten Untergrundstruktur Nordkreuz auf einen Tag X vorbereiteten.
Daher kann Aufklärung und Konsequenzen nur durch konsequente antifaschistische Arbeit erzielt werden!
Was den Sicherheitsapparat und die Neonazis eint, ist die Feindschaft gegen alle Linken, die sich eine andere Welt vorstellen können! Eine Welt ohne kapitalistische Krisen, Ausbeutung, Unterdrückung, Patriarchat und Rassismus!
Was alle Betroffenen von faschistischer Gewalt eint, ist die Solidarität und das Zusammenstehen für den Kampf um eine bessere Welt!
In diesem Sinne antifaschistische und solidarische Grüße an die GenossInnen vom Linken Zentrum Oberhausen!