In Münster ist der 25jährige trans*-Mann, Malte C. nach einem Angriff beim CSD seinen Verletzungen erlegen. Zuvor zeigte Malte sich solidarisch, als zwei Teilnehmerinnen des CSDs in Münster am 27. August homophob beleidigt wurden. Er ging dazwischen um zu versuchen, die verbalen Attacken zu stoppen. Die Reaktion darauf schockiert: der Angreifer schlug ihm daraufhin ins Gesicht. Als der 25jährige das Gleichgewicht verlor, schlug der Täter noch einmal zu, woraufhin Malte bewusstlos wurde und mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug. Nach mehreren Tagen im künstlichen Koma, erlag Malte C. am 02. September seinen schweren Verletzungen.
Dieser Angriff zeigt, wie tief Queer-Feindlichkeit in der Gesellschaft verankert ist. Der Täter fühlte sich sicher damit, zwei lesbische Frauen am Rande einer Demonstration für die Rechte und Akzeptanz der LGBTQ+ Community, homophob zu beleidigen. Als Malte Zivilcourage zeigt, hat der Angreifer keine Hemmungen zuzuschlagen und nimmt den Tod des jungen Mannes in Kauf. Dieser Gewaltakt macht wieder einmal deutlich, welchem Hass queere Menschen ausgesetzt sind, der letztendlich auch zum Tod führen kann. Es handelt sich hierbei nämlich nicht um einen Einzelfall. Wer nicht dem cis-heteronormativen Gesellschaftsstandart entspricht, wird in der Selbstbestimmung eingeschränkt, erfährt Anfeidungen und Bedrohungen und muss mit Angriffen rechnen. Deshalb reicht die Forderung nach lückenloser Aufklärung nicht.
Nur eine vom Patriarchat befreite Gesellschaft, ohne Geschlechternormen und Unterdrückung von FINTA*- (Female, Intergeschlechtlich, Nonbinary, Trans* und Agender) Personen, führt zu einem selbstbestimmten und sicheren Leben von Trans*-Menschen. Pride-Veranstaltungen sind weiterhin wichtig, um Sichtbarkeit zu schaffen und den Kampf für die Rechte von queeren Menschen und deren Befreiung außerparlamentarisch zu organisieren. Maltes Tod zeigt in aller Tragik, dass das Ziel einer gerechten und sicheren Gesellschaft für alle noch nicht erreicht ist. Er zeigte Einsatz im Kampf gegen Homofeindlichkeit, den er mit dem Leben bezahlte. Sein Mut darf nicht in Vergessenheit geraten. In Solidarität muss der Kampf weitergeführt werden, denn Queerfeindlichkeit tötet.