Vor ein paar Tagen mussten die Mieter*innen der 7. Etage in der Elsässerstraße 17 binnen weniger Stunden räumen. Die Bauaufsicht der Stadt Oberhausen hatte eine Verfügung erlassen, ein Verstoß gegen diese wird mit 1000 Euro geahndet. Begründet wird dieser drastische Schritt mit dem Fehlen eines gesetzlich vorgeschriebenen zweiten Rettungsweges für den Fall eines Hausbrandes. Der Wohnungskonzern ZBVV hatte die Mietparteien bereits vor eineinhalb Jahren aufgefordert, die Balkone zu räumen, um mit den Arbeiten beginnen zu können, ohne allerdings konkrete Schritte zu unternehmen. Offenkundig ist es bei der Ankündigung geblieben, bis die Stadt nun die Etage gesperrt hat. „Dieses Vorgehen ist typisch für solche dubiosen Wohnungskonzerne. Es ist natürlich günstiger, eine Etage leer stehen zu lassen, als einen Fluchtweg einzubauen. Hier wird nach Profit, nicht nach der Versorgung der Menschen entschieden. Es ist skandalös, dass die Stadt sich vor den Karren der ZBVV spannen lässt und die Mietparteien einfach rauswirft. Damit macht sie sich zur Erfüllungsgehilfin eines skrupellosen Konzerns, der seinen vertraglichen Aufgaben einfach nicht nachkommt. Die Zusicherungen des Objektverwalters Christian Dick auf der Mieter*innenversammlung im Linken Zentrum waren erwartungsgemäß nichts als heiße Luft, gebessert hat sich an der Situation für die meisten Betroffenen nichts. Nun folgt dieser Rauswurf. Unsere Fraktion fordert, dass unmittelbar verpflichtend erklärt wird, dass der Fluchtweg gebaut wird und wie lange das dauert. Es muss eine Garantie geben, dass die Mieter*innen in ihre Wohnungen zurückkehren können. Bis dahin müssen die Familien adäquat untergebracht werden auf Kosten der ZBVV.“, erklärt Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE.
Ein Beitrag von Yusuf
04.05.2019