Die Schulkapazitäten in Oberhausen reichen nicht mehr aus: Aus diesem Grund hat die Linke Liste bei der Schulausschusssitzung in der vergangenen Woche den Antrag gestellt die Gründung zwei neuer Gesamtschulen vorzubereiten. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass unser Antrag von der Tagesordnung gestrichen wurde.“ kritisiert Angelika Glauch, schulpolitische Sprecherin der Linken Liste Oberhausen das Verhalten der anderen Fraktionen im Schulausschuss. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Seit Jahren bleiben Politik und Verwaltung in Oberhausen untätig, obwohl schnelles Handeln geboten ist.“
Bereits zum Schuljahr 2024/2025 war die Lage an den weiterführenden Schulen in Oberhausen äußerst angespannt. Die Aufnahme der neuen Fünftklässler konnte nur durch übergroße Klassen bewerkstelligt werden. Ein Zustand, der für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gleichermaßen untragbar ist.
Angesicht der rechtswidrigen Klassenbildung im vergangenen Jahr und der Untätigkeit der Verwaltung hat die Linke Liste nun die Kommunalaufsicht eingeschaltet. Konkret hat sie die Bezirksregierung Düsseldorf aufgefordert eine erneute rechtswidrige Klassenbildung zum kommenden Schuljahr zu unterbinden und die Stadt aufzufordern die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit eine Unterbringung aller Schülerinnen und Schüler sichergestellt werden kann.
Die Lage wird sich absehbar weiter verschärfen: Für das Schuljahr 2025/2026 rechnet die Stadt mit etwa 150 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden Schulen, im Jahr darauf werden es erneut rund 150 Kinder mehr sein. In der Spitze werden die Übergangszahlen um fast 400 Kinder höher liegen als im Sommer 2024. Diese Entwicklung ist bereits jetzt absehbar und erfordert entschlossenes Handeln. Weitere Verzögerungen kann sich die Stadt nicht leisten.
Zwei neue Gesamtschulen notwendig – Standorte in Alstaden/Lirich und Sterkrade-Mitte vorgeschlagen
Die Fraktion der Linken Liste fordert daher den Bau von zwei neuen Gesamtschulen, um die steigenden Schülerzahlen auffangen zu können. Als mögliche Standorte schlagen wir die Stadtteile Alstaden/Lirich und Sterkrade-Mitte vor., da dort die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen hoch ist. „Auch wenn ein kompletter Neubau zeitnah nicht realisiert werden kann, muss schnell gehandelt werden. Übergangslösungen wie Schulprovisorien oder modulare Bauten könnten die Situation kurzfristig entschärfen, bis die neuen Schulgebäude fertiggestellt sind“, schlägt Glauch vor. „Das Ziel muss sein, den betroffenen Familien Sicherheit zu geben, dass ihre Kinder gute Bildungsbedingungen vorfinden.“
Folgen für Familien und Schulen sind absehbar
Wenn nicht schnell gehandelt wird, drohen massive Belastungen für die Familien in Oberhausen und für die bestehenden Schulen. Schon jetzt arbeiten viele Schulen an der Kapazitätsgrenze, und die räumlichen sowie personellen Ressourcen sind erschöpft. „Wenn keine neuen Schulen geschaffen werden, werden die bestehenden Einrichtungen unweigerlich kollabieren. Für die Kinder und ihre Eltern wird das zu unzumutbaren Verhältnissen führen – das ist schlicht inakzeptabel“, betont Glauch. „Das Recht auf Bildung ist ein Grundrecht, das wir sichern müssen und das bedeutet, jetzt die Weichen für zwei neue Gesamtschulen zu stellen. Die Familien in unserer Stadt verdienen klare Perspektiven und eine Schulpolitik, die vorausschauend und verantwortungsvoll handelt.“