Sehr geehrte Damen und Herren
Mit dem uns vorliegenden Mobilitätsstrategie Papier „Mobilhausen“ soll das Verkehrssystem unserer Stadt neugestaltet bzw. der Stadtraum für zukünftige Mobilität optimiert werden.
Was ist damit konkret gemeint?
Untersuchungen zum Mobilitätsverhalten der Oberhausener*innen ergaben 2014, dass 57% aller Wege mit einem Kfz zurückgelegt wurden.
Das soll sich laut vorliegendem Strategiepapiers jedoch ändern! Der Umweltverbund bestehend aus ÖPNV, Rad und Fußverkehr sollen hiernach ein deutliches Übergewicht erhalten, nämlich dann einen Anteil von mehr als 50 Prozent! Was soll ich mir genau darunter vorstellen? Der Umweltverbund hat dann einen Anteil von 51 %?
Was ist aus der wirklich fortschrittlichen Idee des Modalsplit 25 geworden? Die im Modal Split 25 entwickelte Idee hat zum Ziel, das jeweils 25 Prozent aller innerstädtischen Wege mit dem PKW, 25 % mit dem ÖPNV 25% zu Fuß und 25%mit dem Rad zurückgelegt werden sollen. Der Umweltverbund hätte danach einen Anteil von
75 %.
Stattdessen wirbt das Centro und die umliegenden Einkaufsmöglichkeiten, mit hunderten von kostenlosen Parkplätzen, und fordert dadurch die Besucher des Centros zur Benutzung des eigenen PKW regelrecht auf.
Mit Hilfe eines Central- Hub über der A42 und einer Seilbahn sollen dann verstopfte Straßen rund um das Centro verhindert werden. Also auch hier sehen wir keine Ideen wie PKW-Verkehr reduziert werden kann sondern PKW-Verkehr soll lediglich verlagert werden.
Anstatt wirkliche Konzepte für die Reduzierung des Motorisierten Individualverkehrs zu entwickeln, soll die Effizienz des Verkehrssystems und da besonders die Effizienz des KFZ-Verkehrs gewährleistet werden.
Gesucht werden hier Wege die stetig steigende Anzahl von PKWs komfortabel durch unsere Stadt zu leiten bzw. dafür zu sorgen, dass die immer größer werdende Blechlawine möglichst ungehindert durch unsere Stadt rollen kann. Ein Umsteuern in Richtung wirklicher Verkehrswende ist auch hier nicht zu erkennen.
Vieles ließe sich noch sagen, wozu aber hier die Zeit fehlt. Nur so viel.
Die Auswirkungen des Klima Wandels sind längst in unserer Stadt spürbar, viele verschiedene Maßnahmen müssten umgehend umgesetzt werden damit auch in Zukunft unsere Stadt für alle Menschen bewohnbar ist.
In dem uns hier vorliegenden Papier sind keine innovativen, zukunftsweisenden Strategien zu erkennen. Vielmehr zielt es darauf ab den Status Quo der Verkehrssituation für die nächsten Jahrzehnte festzuschreiben. Flächen sollen danach auch weiterhin massiv versiegelt werden, der ÖPNV sowie der Fuß und Radverkehrs erfahren im gesamten Stadtgebiet keine nennenswerte Stärkung.
Ein dem Klimawandel geschuldetes wirkliches Umdenken findet leider nicht statt.
Daher wäre eher der Name Automobilhausen treffend.