AutorInEin Beitrag von Yusuf
Die Linke.Liste
Die Linke Kreisverband Oberhausen
11.08.2020

Razzien in Shisha Bars: DIE LINKE kritisiert PR Aktion

Am vergangenen Freitag Abend führte eine Hundertschaft der Polizei im Verbund mit dem Hauptzollamt Duisburg, Hauptzollamt Emmerich, Steuerfahndung Essen, Kommunalem Ordnungsdienst und der Gewerbeaufsicht Razzien in drei Shisha-Lokalen im Stadtgebiet durch.

Dabei wurden nach eigenen Angaben 60 Kilogramm unversteuerter Tabak, zwei Glücksspielgeräte ohne gültige Plaketten sowie ein paar Ordnungswidrigkeiten festgestellt.

Ebenfalls vor Ort befand sich Polizeipräsident Alexander Dierselhuis, der mehrere Kamerateams für einen offenbar geplanten werbewirksamen Auftritt eingeladen hatte.

Nach eigenen Angaben weist für Dierselhuis nichts auf gefestigte Organisierte Kriminalität hin. Ebenso sei Oberhausen weiterhin bundesweit eine der sichersten Städte, erklärt der Polizeichef entsprechend den aktuellen statistischen Untersuchungen.

Außerdem dürften nicht alle Geschäfte über einen Kamm geschert werden, erklärt Polizei-Pressesprecher Martin Berger in einem Statement, um dann gleich den Zusammenhang mit sog. „Clan-Kriminalität“ zu ziehen.

Yusuf Karacelik, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE und Ratskandidat kommentiert die Behörden-Aktion: „Ich fasse zusammen: Eine Hundertschaft marschiert einfach so in drei Lokale, beschlagnahmt etwas Tabak, stellt ein paar Ordnungswidrigkeiten fest und Polizeipräsident Dierselhuis gibt vor Ort eine Pressekonferenz, in der er vor laufenden Kameras etwas von ‚Prävention‘ und ‚Politik der Nadelstiche‘ verkündet, um sich für diese völlig überzogene Polizei-Aktion feiern zu lassen. Dieses Vorgehen ist absolut inakzeptabel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine ähnliche Armada mal eben in ‚deutsche‘ Restaurants marschiert wäre. Hier wird ein Bild von Kriminalität erzeugt, dass gängige Ressentiments gegenüber Migrant*innen bedient und das lehnen wir als Fraktion DIE LINKE.LISTE auf das Schärfste ab. Es gibt andere Möglichkeiten, um Kontrollen durchzuführen, die nicht so viel offenbar gewollte Aufmerksamkeit erzeugt. Ein kleiner Hinweis: Es reicht eben nicht, zu behaupten, niemanden stigmatisieren zu wollen, wenn im laufenden Wahlkampf durch diese PR-Aktion genau das getan wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“

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