Liebe Freundinnen und Freunde,
der heutige Antikriegstag ist ein wichtiger Tag, um unsere Forderung nach einem Ende aller Kriege an die Öffentlichkeit zu bringen. Was wir fordern, ist ein gerechter Frieden, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg.
Ein gerechter Frieden bedeutet ein Leben in sozialer Sicherheit, in Freiheit und Selbstbestimmung.
Um dies zu erreichen, hat die tamilische Bevölkerung auf Sri Lanka ihren eigenen Staat gründen wollen. Einen sozial gerechten, sozialistischen Staat mit dem Namen Tamil Eelam, in dem alle Menschen die gleichen Rechte haben und das reaktionäre Kastenwesen abgeschafft ist. Dieses Ansinnen war das Ergebnis von jahrzehntelanger Unterdrückung durch den sri-lankischen Staat und führte zum Bürgerkrieg zwischen den Liberation Tigers of Tamil Eelam und dem sri-lankischen Militär.
Fast wäre es gelungen, es gab bereits eigene Schulen, Verwaltung, Universitäten, Betriebe und Bankenwesen. Die tamilische Bevölkerung war dabei, sich zu emanzipieren und eine eigene Gesellschaft zu gründen.
Doch das sri-lankische Regime entschied sich mit der Rückendeckung der USA und Großbritanniens und dem Schweigen der Weltgemeinschaft, unser Projekt Tamil Eelam zu zerstören. Der Einmarsch und Völkermord kostete ungezählte Menschen das Leben, über 140.000 werden heute, 11 Jahre nach Kriegsende, noch vermisst. Wir wollen endlich wissen, wo diese Menschen sind und was mit ihnen passiert ist.
Wir fordern, dass die Regierung dies endlich offenlegt und die Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden. Und wir fordern das Selbstbestimmungsrecht für die tamilische Bevölkerung auf Sri Lanka.
Und dieses Recht fordern wir für alle Menschen auf der Welt. Lasst uns überall wo wir zusammenkommen für solidarische Gesellschaften und einen gerechten Frieden kämpfen, denn er wird uns sicher nicht geschenkt.