AutorInEin Beitrag von Yusuf
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Die Linke Kreisverband Oberhausen
25.02.2022

Rede auf der Hanau Gedenk-Kundgebung

Vor zwei starben in Hanau 10 Menschen, weil sie wegen ihres Aussehens und ihrer Herkunft von einem rechten Attentäter ermordet wurden. Deshalb stehen wir heute hier und trauern um jede und jeden, die oder der in jener Nacht in der Shisha-Bar das Leben verlor. Wir stehen hier, weil das nie wieder passieren darf. Weil wir jetzt scheinbar darum fürchten müssen von Rassisten ermordet zu werden, wenn wir anders Aussehen oder uns gegen Rassismus einsetzen. Doch wir sollten uns nicht fürchten. Wir sollten erhobenen Hauptes auf der Straße stehen und zeigen, dass wir hier keinen Rassismus dulden – ob in Oberhausen oder anderswo.

Doch nur hier zu stehen und unsere Solidarität zu bekunden reicht allein nicht aus. Denn diese Morde waren rechter Terror und dieser Terror darf in unserer Stadt auf keinen Fall Fuß fassen. Dies war nicht der erste Fall. Denkt an den Mord an Walter Lübcke oder das Attentat auf die Synagoge in Halle.

Rechter Terror bedroht unsere Gesellschaft.

Immer wieder werden rechte Terrorzellen entdeckt, vermutlich ist das nur die Spitze des Eisberges. Denn die braunen Netzwerke reichen bis tief in den sogenannten Sicherheitsapparat, denken wir nur an die Drohungen der NSU 2.0 oder die braunen Chat-Gruppen in den Polizeidienststellen.

Es wird endlich mal Zeit für die Entnazifizierung der Behörden, die nach 1945 über Jahrzehnte verpennt wurde. Nazis raus aus den Behörden. Nazis raus aus den staatstragenden Ämtern. Das muss nicht nur die Parole sein. Das muss Programm sein.

Wer sich nach all dem nicht dem antifaschistischen Widerstand anschließt hat – und das im wahrsten Sinne des Wortes- den Schuss nicht gehört. Wir alle müssen zusammen den Terror dort verhindern, wo er entsteht. Im Bewusstsein der Menschen. Wenn sich Rassisten mit ihren menschenverachtenden Ansichten hier wohl fühlen, fangen sie auch an zu morden. Deshalb müssen wir jeder Form von Rassismus – von sogenanntem Alltagsrassismus bis zu offener Diskriminierung- etwas entgegensetzten. Egal wo. Egal wann. Stellt jeden Menschen für jede rassistische Bemerkung zur Rede. Lasst diskriminierende Aussagen nicht stehen. Geht ihnen einfach auf die Nerven und sagt ihnen, dass diese menschenverachtende Haltung in unserer offenen Gesellschaft nichts verloren hat. Schaut nicht weg, wenn Menschen verbal oder körperlich bedroht oder angegriffen werden.

Wir sind mehr und müssen dafür sorgen, dass es so bleibt. Die Rassisten und Faschisten dürfen nicht weiter an Boden gewinnen. Nicht auf der Straße und auch nicht in den Parlamenten.

 

 

 

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