Schulen: Fachkräfte sollen testen – Lehrkräfte unterrichten
Seit einiger Zeit sind zwei Selbsttests von Schüler*innen in den Schulen pro Woche eine Voraussetzung für die Teilnahme am Unterricht. Diese Tests werden von den Lehrkräften beaufsichtigt. Seit diesem Montag sollen Lehrkräfte per Erlass der schwarz-gelben Landesregierung nun auch noch das negative Testergebnis bescheinigen.
„Wie soll ich das negative Testergebnis bescheinigen, habe ich den Test doch lediglich beaufsichtigt und nicht selber durchgeführt, und das auch noch bei 15
Schüler*innen gleichzeitig. Ich halte es für grob fahrlässig, dies von uns zu fordern. Wer trägt die Verantwortung, wenn ein Kind mit einer falschen, aber von einer Lehrkraft guten Gewissens unterschriebenen Bescheinigung andere Kinder ansteckt?“, erklärt Angelika Glauch, Mitglied im Schulausschuss für DIE LINKE.LISTE.
DIE LINKE.LISTE fordert stattdessen, dass die Tests von Fachpersonal durchgeführt werden. Darüber hinaus geht durch die aufwendigen Tests jeden Tag wichtige Unterrichtszeit verloren.
„Wir brauchen die Zeit, um versäumten Lernstoff aufzuarbeiten. Es ist nicht sinnvoll, Lehrkräfte mit der Vorbereitung, Beaufsichtigung, Dokumentation und jetzt auch noch dem Bescheinigen der negativen Testergebnisse zu beschäftigen.
Ich frage mich, ob das eine weitere Sparmaßnahme von Bildungsministerin Yvonne Gebauer ist. Das hieße, Geld am falschen Ende und auf Kosten von Lehrkräften und Schüler*innen zu sparen. Wir lehnen diese Strategie ab und fordern die sofortige Rücknahme des Erlasses.“