Wie in den letzten Tagen berichtet wurde, will die Supermarkt-Kette Kaufland ihren Standort am Kleinen Markt in Sterkrade aufgeben. Angeblich sei er nicht mehr wirtschaftlich gewesen, zu einer aus Sicht der Kette notwendigen Sanierung war sie nicht bereit.
Der Umzug zum Einkaufszentrum „Sterkrader Tor“ soll zum Herbst 2023 abgeschlossen sein.
Die Pläne von Kaufland konterkarieren die Vorhaben der Lokalpolitik und Sterkrader Interessengemeinschaft. Erst im Dezember war beschlossen worden, den Kleinen Markt vor der Kaufland-Filiale und anderen Geschäften aufzuwerten. Dort soll ein Baumhain entstehen, der im Sommer Schatten spendet. In der Planung ist außerdem ein Fontänenfeld mit Wasserspiel, das Kindern Spielmöglichkeiten bietet. Neue Bänke und Stühle sollen installiert, ein neuer Bodenbelag ausgelegt werden. Die ersten Bauarbeiten sollen in diesem Frühjahr beginnen.
„Das sich Konzern-Ketten nicht für Stadtplanung und eine für die Bevölkerung nützliche Nahversorgung scheren, sondern sich nur um ihren Profit kümmern, ist nichts Neues, aber trotzdem ärgerlich.“, erklärt Lühr Koch, Bezirksvertreter in Sterkade für DIE LINKE.LISTE.
„Aber diese kurzfristige Ankündigung bietet immerhin auch die Chance, sich Gedanken um grundsätzliche Alternativen zur Nutzung des Gebäudes zu machen. Denn ein Zurück zu einer Sterkrader Innenstadt wie sie früher einmal war, wird es nicht geben, das würde nur den Leerstand manifestieren. Deswegen sind wir nicht dafür, jetzt Hoppla Hopp einen neuen Investor zu suchen, der dann unter Umständen in ein paar Jahren auch wieder weg ist.
Stattdessen schlagen wir vor, das Gebäude in eine Wohnimmobilie umzufunktionieren. Dafür könnte es einen Ideenwettbewerb geben. Denkbar wäre doch, auch hier für Mehrgenerationenwohnen zu sorgen. Damit gäbe es neben dem ehemaligen Möbel Finke Gebäude und Lantermann ein weiteres Bauwerk, dass in die Planung einbezogen werden kann.
Denn die Schaffung von bezahlbarem und gutem Wohnraum bleibt eine der dringendsten Aufgaben in unserer Stadt.“, so Koch abschließend.