Die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sind genervt von der seit langem festzustellenden Unzuverlässigkeit des STOAG-Angebots: enorme Verspätungen, regelmäßige Ausfälle verschiedener Busverbindungen und nun, bis auf Weiteres, die Einstellung einer kompletten Linie. Dass in dieser desaströsen Situation allerdings Zusatzfahrten zur Bedienung der neuen Mitte vorgehalten werden, stößt auf Verärgerung.
Heike Hansen, verkehrspolitische Sprecherin der Linken Liste hält die Ursachen hierfür für hausgemacht.
„Es gibt bei der STOAG, anders als bei anderen Verkehrsgesellschaften, keinerlei Stellenreserve. Diesbezügliche Forderungen wurden stets abgelehnt. Stattdessen findet Mehrarbeit ohne Ende statt. Häufig entfallen gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten, weil die für eine Strecke angesetzte Fahrzeit verkehrsbedingt, nicht eingehalten werden kann. Da ist die gegenwärtige Ausfallquote von 20 % überhaupt nicht verwunderlich. Die STOAG handelt auf dem Rücken ihrer Busfahrerinnen und Busfahrer. Arbeits- und Gesundheitsschutz wird hier kleingeschrieben. Der aktuelle Gesundheitsreport der DAK bestätigt den Zusammenhang von Personalmangel und Krankenstand und die Notwendigkeit, pfleglich mit der Gesundheit der Beschäftigten umzugehen.“
Die Linke Liste nimmt die Stadt als Hauptgesellschafterin der STOAG in die Pflicht. Sie fordert die Verwaltung auf, die Einrichtung einer Stellenreserve sowie die Einhaltung der Grundsätze des Arbeits- und Gesundheitsschutzes einzufordern. Ebenso hält sie eine höhere Ersteingruppierung bei Einstellungen, die bei anderen Verkehrsverbünden selbstverständlich ist, für dringend erforderlich. Hansen: „Ansonsten wird sich auf Ausschreibungen von Stellen weiter niemand in Oberhausen bewerben.“
Eine entsprechende ‚Kleine Anfrage‘ liegt der Verwaltung vor.