AutorInEin Beitrag von Lühr
Die Linke.Liste
Die Linke Kreisverband Oberhausen
20.04.2020

VVN-BdA: Der Schwur von Buchenwald vor 75 Jahren

Aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April 1945 und des öffentlichen Schwurs von Buchenwald vom 19.04.1945 hatte auch der Kreisverband Oberhausen VVN-BdA eine größere Veranstaltung geplant. Auf Grund der notwendigen Maßnahmen bezüglich Covid 19 wurden diese und andere wichtige Veranstaltungen zum Thema abgesagt. Es entstand die Idee, bundesweit Mahnwachen zu Zweit abzuhalten, diese zu fotografieren und mit einem Text zu veröffentlichen:

(K)ein Ort guter Hoffnung

Unter diesem Titel ist im Juni 2015 eine Dokumentation über ein bedeutsames Projekt einer Osterfelder Schülergruppe und ihrer Lehrerin Dr. Gudrun Havemann herausgegeben worden.

Aus zahlreichen Quellen und Interviews wissenschaftlich belegt, wird hier über das sogenannte „Russenlager“ an der Malzstraße informiert. Darin wird sehr deutlich geschildert, wie das Sklavenarbeitersystem im deutschen Faschismus funktionierte.

Die Zwangsarbeiter*innen bekamen kaum ausreichende Ernährung und mussten bei mangelnder Hygiene in Baracken hausen, bei den zahlreichen Bombenangriffen durften keine Schutzräume aufgesucht werden, kleinste Vergehen gegen die strengen Vorschriften wurden mit drastischen Strafen geahndet. Mit dieser mörderischen Sklavenarbeit konnte die Gutehoffnungshütte (GHH) die Rüstungsproduktion auf den Zechen und Hütten sehr profitabel steigern und den grausamen Angriffskrieg der deutschen Armeen verlängern.

„Meine verlorene Jugend tut mir weh“ – schrieb als alter Mann der Überlebende A.P. Bilorus 2007 nach Oberhausen.

Die Oberhausener Schülergruppe hat den vielen Tausend Menschen, die in Oberhausen auf den Zechen und Hütten Zwangsarbeit verrichten mussten, ein würdiges Denkmal errichtet.

Am 18. April 2020 hat der Kreisverband der VVN-BdA Oberhausen an diesem Denkmal im Rahmen einer Mahnwache an den Schwur von Buchenwald vom 19. April 1945 erinnert und ihn bekräftigt.

Der Schwur wurde von 21.000 Überlebenden geleistet, nachdem sie die SS entwaffnet und das Lager befreit hatten. Er lautet:

„Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens: Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig“.

Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Angriffe des Verfassungsschutzes unseren Kampf gegen Faschismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit nicht behindern.

Wir fordern, den 8.Mai als Tag der Befreiung in Deutschland als gesetzlichen Feiertag einzurichten.

VVN/BdA Kreisverband Oberhausen

David Driever Lühr Koch Klaus Oberschewen

Jetzt teilen: