Wir dokumentieren die Rede von Lion Rudi, Mitglied im Kreisvorstand der LINKEN. Oberhausen und Linksjugend[’solid]- Aktivist, anlässlich der heutigen Fridays for Future Demonstration: Wir müssen uns alle fragen: Wie löst die Politik Probleme? Leider lautet die Antwort: indem sie sie auf die Bürger umlegt. Wenn die Luftqualität schlecht ist und die Grenzwerte überschritten werden, werden Fahrverbote um die Messstationen herum ausgesprochen. Dabei zeigt sich, dass die meisten Menschen leider nicht auf ihr Auto verzichten. Das bedeutet, sie fahren Umwege. Die Strecken werden länger und die Schadstoffe immer mehr. Dies nur um Strafzahlungen an die Europäische Union zu verhindern. Das ist Blödsinn. Quasi müssten durch die zusätzlichen Abgase die Strafen noch höher werden. Wenn Innenminister Horst Seehofer sagt: „Wer betrügt, der fliegt“, dann muss das auch für den Verkehrsminister und vor allem für die Autolobby gelten. Unter den bisherigen Maßnahmen leiden vor allem die kleinen Leute. Diejenigen, die täglich arbeiten oder zur Schule gehen, während am Ende niemand einen Vorteil aus dem Klimawandel zieht. Oder wenn wir vom Kohleausstieg reden. 20.000 Arbeitsplätze hängen an der Braunkohle. Das wollen wir nicht leugnen, doch unsere Forderungen deswegen abzuschmettern ist Unfug. Damit hetzten CDU und FDP diese Arbeiter gegen die Umweltbewegung auf, auch wenn es gleichermaßen um ihre Zukunft geht. Diese Arbeiter sind nicht unsere Gegner. Unsere Aufgabe muss es sein, diese Menschen mit unseren Forderungen abzuholen und auch für ihre soziale Sicherung zu kämpfen. Hinter dem Fehlen der Maßnahmen steckt die Faulheit und Unfähigkeit ein vernünftiges Konzept zu erarbeiten. Und auch der Lobbyismus: Wenn wir von Parteien regiert werden, die Geld von RWE und der Autoindustrie erhalten, wird es keinen wirksamen Klimaschutz geben. Fallen alle Arbeitsplätze ersatzlos weg ist das nicht die Schuld der Klimabewegung, sondern die der herrschenden Politiker und des Fehlens sozial-ökologischer Maßnahmen. Dass es den Klimawandel gib ist lange bekannt. Lange genug, um schon heute überwiegend erneuerbare Energie nutzen zu können. Die Technologie existiert schon seit vielen Jahren. Schluss mit dieser Ignoranz. Nur so gibt es eine Zukunft für die Umwelt. Eine Zukunft, für die nicht die kleinen Leute leiden müssen.
Ein Beitrag von Lion
15.03.2019